Großer Brachvogel

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es noch ca. 28 Brutpaare des Großen Brachvogel. Sie verteilen sich hauptsächlich über das Bayerische Donaumoos, aber auch im Paartal bei Schrobenhausen sind einige zu beobachten. Bayernweit wurden bei der 7. landesweiten Wiesenbrüterkartierung gerade mal 531 Revier- und Brutpaare gezählt. Gegenüber 1980 (927 Brutpaaren) ist das ein Rückgang von 43 % (Quelle: LfU). Zwar hat sich der Bestand gegenüber den letzten Zählungen aus den Jahren 2006 und 2014 leicht erhöht, jedoch lag der Bruterfolg lediglich bei 0,08 flüggen Jungtieren pro Brutpaar.

Mit einer Flügelspannweite von knapp einem Meter ist er der größte europäische Watvogel. Aber auch nach der Landung ist er mit einer Körpergröße von 50 bis 60 cm eine beeindruckende Erscheinung. Den langen und gebogenen Schnabel nutzt er, um Nahrung vom Boden, aus Erdlöchern und Flachwasserbereichen zu entnehmen oder aufzuspüren. So ernährt er sich hauptsächlich von Wirbellosen wie Würmern, Asseln, Insekten, Spinnen aber auch von kleinen Mollusken. Ganz charakteristisch ist sein weithin hörbarer wohlklingender und flötender Gesang.

Dieser Bodenbrüter legt bei uns im Frühjahr (Mitte April bis Ende Mai) seine vier grün gesprenkelten Eier in eine mit Pflanzenmaterial ausgepolsterte Mulde. 28 Tage später schlüpfen dann die vier Küken und wieder gut vier Wochen später sind diese dann hoffentlich flügge und stehen auf eigenen Beinen.

Die Brut und die Aufzucht haben aber nur Erfolg, wenn die Tiere nicht gestört werden. Die Ursachen für Störungen sind dabei vielfältig. Die Hauptursache war und ist der zunehmende Lebensraumverlust. Das geschieht hauptsächlich durch großflächige Entwässerungen und weitere Intensivierung der Landwirtschaft. Hinzu kommt der weiter steigende Freizeitdruck durch Spaziergänger und freilaufende Hunde während der Brutsaison, denn dann lassen die Tiere ihre Gelege ungeschützt vor Kälte und Nesträubern zurück.

Damit der Große Brachvogel bei uns im Bayerischen Donaumoos wieder häufiger brütet, ist es wichtig Flächen zu renaturieren und naturnahe Lebensräume wiederherzustellen. Dazu zählt auf Feuchtflächen vor allem die naturnahe, sehr extensiv betriebene großflächige Beweidung. Das nützt nicht nur den Wiesenbrütern, sondern kommt auch zahlreichen anderen unauffälligeren Tieren wie Tagfaltern, Amphibien und den Wirbellosen zugute.

Foto: Matthias Schwark